Geschichte
Die Anlage wurde ab dem Jahre 1941 geplant zur Deckung des steigenden Energiebedarf. Auf Grund von Brennstoffmangel wegen des Zweiten Weltkrieges steigt der Verbrauch an Elektrizität im Versorgungsgebiet der Nordostschweizerische Kraftwerke (NOK), dem Vorläufer der heutigen Axpo AG. Es wird die Kraftwerke Rupperswil-Auenstein AG mit Sitz in Aarau gegründet, welche die Besitzerin und Betreiberin der zu bauenden Anlage wird. Aktionäre sind die NOK mit einem Anteil von 45 % und die Schweizerischen Bundesbahnen (SBB) mit einem Anteil von 55 %. Beide Aktionäre haben Anrecht auf die Hälfte der erzeugten Energie.
In der zweiten Hälfte des Jahres 1942 wurden die Arbeiten zum Bau des Kraftwerkes vergeben. Trotz den Kriegsjahren waren etwa 1050 Mann auf der Baustelle beschäftigt. Die Baukosten des Kraftwerkes wurden 1943 auf 50 Mio. CHF geschätzt. Der Aushub von 2,2 Mio. m³ Erdreich für den Unterwasserkanal war besonders aufwändig. Das Material wurde verwendet um zwischen der Mündung der Suhre und dem Stauwehr einen Damm aufzuschütten und tiefliegendes Gelände bei Biberstein, Auenstein und Wildegg aufzufüllen. Ein kleinerer Teil wurde auch für die Herstellung von Beton verwendet. Für die Transporte des Aushubes wurde eine Werksbahn mit einer Spurweite von 75 cm angelegt. Eine der verwendeten Dampflokomotiven befindet sich heute im Besitz der Schinznacher Baumschulbahn.
Mit dem Bau der Kanaldämme wurde der Oberwasserkanal der Spinnerei Steiner in Rupperswil beim Einlaufbauwerk aus der Aare abgeschnitten.
Technik
Das Kraftwerk hat eine Leistung von 40 MW auf, die von zwei Kaplan-Turbinen aufgebracht wird. Es nutzt das Gefälle der Aare auf einer Flusslänge von 7,3 km, das eine mittlere Fallhöhe von knapp elf Metern ausnutzt. Der Generator der nördlich angeordneten Turbinengruppe erzeugt Strom mit einer Frequenz von 50 Hz für die Landesversorgung, der Generator der südlich angeordneten Gruppe erzeugt Bahnstrom mit einer Frequenz von 16⅔ Hz.
Die mittlere Jahresproduktion beträgt 212 Mio. kWh. Die gewonnene Energie wird einem Gemeinschaftsunterwerk zugeführt und von dort aus überwiegend durch Dreh- und Bahnstromleitungen weitertransportiert. Mit Ausnahme der Bahnstromleitung nach Kerzers handelt es sich dabei um Hybridleitungen mit je drei Drehstrom-Bündelleiter und vier Bahnstromleiter. Die Freileitungsmasten wurden für eine Spannungsebene von 220 kV von den NOK erstellt. Eine Ausnahme bildet die Bahnstromleitung Rupperswil-Muttenz.
Kraftwerk |
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Eigentümer |
Kraftwerk Rupperswil-Auenstein AG: · 55 % Schweizerische Bundesbahnen · 45 % Axpo AG |
Betreiber |
Axpo Hydroenergie |
Planungsbeginn |
1941 |
Bauzeit |
1942–1945 |
Betriebsbeginn |
1945 |
Technik |
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Engpassleistung |
40 Megawatt |
Durchschnittliche |
9,75 bis 11,6 Meter m |
Ausbaudurchfluss |
492 m³/s |
Regelarbeitsvermögen |
212 Millionen kWh/Jahr |
Turbinen |
2 Kaplan-Turbinen à 20 MW |
Generatoren |
1 Einphasen-Synchronmaschine 16⅔ Hz à 30 MVA (SBB) |
Quelle: Wikipedia