Wasserkraftwerk Hagneck

Die Juragewässerkorrektion ist ein einmaliges und unvergleichbares Pionierwerk zur Erschliessung und Gewinnung von Land. Mit einem ausgeklügelten Kanalsystem wurden in den Jahren 1867 bis 1891 die Wasserstände der drei Seen von Murten, Neuenburg und Biel gesenkt. Die Ländereien waren in Zukunft vor Überschwemmungen geschützt, und der entsumpfte Boden diente der Bevölkerung nunmehr als fruchtbares Landwirtschaftsland. Vollendet wurde dieses einzigartige Bauwerk mit der 2. Etappe zwischen 1962 und 1973.
Herzstück der Juragewässerkorrektion war der acht Kilometer lange Kanal von Aarberg nach Hagneck. Im Gegensatz zum Nidau–Büren–Kanal, wo es sich um eine eigentliche Flusskorrektion handelte, entstand mit dem Hagneckkanal ein völlig neuer, künstlicher Fluss.

Mit Visionen zur Stromgewinnung
Der Bau des Hagneckkanals war Nährboden für weitere visionäre Ideen. Der Nutzen der grossen Wasserkraft bei der Einmündung des Aare-Hagneck-Kanals in den Bielersee wurde entdeckt. Am 30. Mai 1891 wurde die Konzession den Gemeinden Biel, Erlach, Hagneck, Neuenstadt, Nidau und Täuffelen-Gerolfingen durch die Berner Regierung erteilt. Damit wurde die Grundlage für den Bau eines Wasserkraftwerks geschaffen. Fünf Jahre später übernahm die Elektrizität Motor AG Baden die Konzession von den kleinen Gemeinden und verpflichtete sich, innerhalb eines Jahres mit den Bauarbeiten zu beginnen. So konnte das Zustandekommen des Kraftwerks gesichert werden.
1897 begannen die ersten Bauarbeiten und im Sommer 1899 wurde die Anlage in Betrieb genommen. Die Baukosten betrugen rund 3,6 Millionen Franken. Hagneck gehört zu den ältesten Wasserkraftwerken in der Schweiz – ein Denkmal der Technik und der Kulturgeschichte. Wasser zu Strom – ein Meisterstück par excellence.T

Technische Daten
BetreiberBielersee Kraftwerke
Eröffnung2015
Gefälle des Kraftwerks Hagneck  6.75–9.15m
Totale Leistung der Turbinen 24MW 24MW
Durchflussmenge des Kraftwerks Hagneck  320m³/s
Energieproduktion110GWH
Quelle: bielerseekraftwerke.ch