In römischer Zeit führte eine Strasse vom Raum Olten über Aarburg in die Zentralschweiz. Beim Bau einer Fabrik kam zu Beginn des 20. Jahrhunderts ein Münzschatz zum Vorschein, der vor allem Münzen aus der Regierungszeit von Kaiser Tetricus I. enthielt. Der Münzschatz war wahrscheinlich während der Bagaudenaufstände der Jahre 284/85 vergraben worden.
Die Festung Aarburg
Wann genau die Festung Aarburg auf dem Felssporn errichtet wurde, ist nicht bekannt, sie wird aber 1123 erstmals urkundlich als Besitz der Grafen von Frohburg erwähnt. Von der Burg aus wurde das Amt Aarburg verwaltet, das den westlichen Teil des heutigen Bezirks Zofingen umfasste, allerdings ohne die Stadt Zofingen selbst. 1299 verkauften die Frohburger die Burg und das Amt Aarburg an die Habsburger. Die Siedlung am Fuss der Festung wird erstmals 1330 explizit als Stadt bezeichnet; archäologische Funde haben ergeben, dass die Stadt wahrscheinlich 1312 entstand.
Eingezwängt zwischen den Städten Olten und Zofingen, die beide nur vier Kilometer entfernt liegen, konnte sich Aarburg wirtschaftlich nicht entfalten und blieb stets ein kleines Städtchen. Die Aarburger lebten hauptsächlich von den Zolleinnahmen, die der Handel auf der Gotthardroute einbrachte. 1361 wurde ein kleiner Hafen an der «Woog» errichtet. Die Flussschifffahrt erlangte in der Folge grosse wirtschaftliche Bedeutung, vor allem im 17. und 18. Jahrhundert.
Am 10. März 1798 nahmen die Franzosen Stadt und Festung kampflos ein. Das Amt Aarburg wurde aufgelöst und die regionalen Verwaltungsaufgaben innerhalb der neuen Helvetischen Republik wurden von Zofingen übernommen. Der neu geschaffene Kanton Aargau übernahm 1804 die Festung, die zunächst als Gefängnis und Zuchthaus diente, worin unter anderen Ausbrecherkönig Bernhard Matter inhaftiert war; seit 1893 ist hier das kantonale Erziehungsheim untergebracht. Am 4. Mai 1840 wütete ein Grossbrand, der die meisten Gebäude und die Kirche zerstörte; 68 Familien wurden dabei obdachlos.[7] Das Städtchen wurde wieder aufgebaut, allerdings ohne die Hauptbefestigungen. Auf dem Felssporn, der Festung vorgelagert, entstand zwischen 1842 und 1845 eine neue Kirche.
Die Aarewaage
Die Aarewaage zu Aarburg ist nicht nur ein einzigartiges Naturschauspiel, nein, sie wurde auch gewerblich lange genutzt und hat auch in diesem Bereich ihre Geschichte. Schiffer und Flösser nutzten den natürlichen Hafen nahe am Schnittpunkt der grosswen Verkehrsachsen während Jahrzehnten. Das Becken der Aarewaage war ein wichtiger Umschlagplatz verschiedenster Handelsgüter. Unter anderem wurden Getreide sowie Wein und Salz aus der Westschweiz in der Aarburger Schifflände vom Wasserweg auf Fuhrwerke umgeladen. Aber auch Holz für den Schiffsbau war begehrt und wurde auf dem Wasserweg von Aarburg bis ans Meer transportiert.
Die „Alte Post“ in Aarburg
Der dreiteilige Gebäudekomplex „zur alten Post“ besteht aus dem 1846 erbauten Gasthofbetrieb, dem hochmittelalterlichen Mitteltrakt und dem aareseitigen Anbau. 1312: Baubeginn des Mitteltraktes gemäss Dendrodaten von Deckenbalken im EG, 1. OG.
1372: Erhöhung des Mitteltraktes um ein Geschoss gemäss Dendrodaten von Deckenbalken im 2. OG.
1. Hälfte 14. Jh. Ausmalung des Wohnraumes im 1. OG des Mitteltraktes.
1550: Die Liegenschaft „der Hof“ genannt, kommt in Bernischen Besitz. Auf der Stumpfschen Chronik erscheint der „Hof“ als dreigeschossiger Steinbau mit gedeckter Laube auf der Südseite, Treppengiebel an der Westfassade und mit aareseitigem Fachwerk-Anbau mit Pultdach und Laube zur Aare hin.
1552: EG Tonnengewölbe im östlichen Raum.
1557: Südseite: Erneuerung der zweigeschossigen Laube. Jahreszahl hat sich erhalten auf dem Fenstersturz im EG. Dendrodaten nennen ebenfalls das Datum 1557.
1650: wird „der Hof“ als Pfrundhaus bezeichnet. Wohnsitz des Pfarrers. Zu diesem Zeitpunkt Erweiterung nach Osten und Integration des mittleren Tores.
1726 – 1856: Postbüro.
1756: Gemäss Büchel-Zeichung wurde das Dach ausgebaut: Quergiebel mit Walmdach auf der Südseite. Im späten 18. Jh. Umbau des aareseitigen Kopfbaus zu einem dreigeschossigen Kopfbau mit Walmdach.
1840: Brand, die Alte Post wird verschont.
1844: Strassenkorrektion im Bereich der Vorstadt: Ostseitiger Torbau wird durch Neubau ersetzt.
1846: Abbruch des strassenseitigen Anbaus und Neubau des Restaurants zur Alten Post. Nachdem das Haus während mehreren Jahren leer stand wurde es von 1995-1998 restauriert.
Quelle: Wikipedia / Aarburg.ch / ag.ch/denkmalpflege